Aufgrund der großen Heterogenität innerhalb der Szene, was Musikgeschmäcker, Kleidungsstile und besondere Merkmale angeht, lässt sich nur schwer eine klare Definition für einen „typischen“ Gothic-Anhänger finden. Vor allem musikalisch variieren die Präferenzen zwischen verschiedenen Metal-Richtungen (Heavy Metal, Gothic Metal und Thrash Metal bis hin zu Death und Black Metal) und sogar elektronischer Musik (Electronic Black Metal), die zum Teil sogar Trance- und Techno-Elemente beinhalten. Beliebt sind auch Stilrichtungen der Gattung Folk, die als eine der populärsten Richtungen mittelalterliche Musik beinhaltet.
Verlässliche Angaben zum Verbreitungsgrad der Gothic-Subkultur lassen sich im Grunde nur durch Zahlen machen, wobei diese ebenfalls sehr unterschiedliche Tendenzen zeigen. Das Wave-Gotik-Treffen, das größte deutsche Gothic-Festival, hatte 1999 nur vergleichsweise wenige 50.000 Besucher, von denen ein bedeutender Teil auch internationale Besucher waren.
Dagegen geben die Gothic-Magazine Gothic und Zillo an, eine Leserschaft von jeweils mehr als 250.000 Lesern zu haben, was die mancher Tageszeitungen deutlich übersteigt.
Gothic-Festivals in Deutschland
Auch und insbesondere wegen der großen Verschiedenheiten innerhalb der Szene haben in Deutschland insbesondere Gothic-Festivals und ähnliche Veranstaltungen an großer Bedeutung gewonnen. Sie geben den Mitgliedern nicht nur die Möglichkeit, den eigenen Lifestyle auszuleben und bewusst zur Schau zu stellen, sondern auch, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und für eine kurze Zeit, Ihre von Großteilen der Gesellschaft als kritisch empfundene Subkultur auf großer Bühne zu erleben.
- Größte Gothic-Festivals in Deutschland sind:
- Wave-Gotik-Treffen (Leipzig)
- M’era Luna (Hildesheim)
- Zillo-Festival (Trier)
- Ad Lunam (Burg Rabenstein in Fläming bei Potsdam)
- Doomsday – The Orcus Festival (Dresden)
Verbreitung der Szene nach Regionen
In Anlehnung an die von allen Gothic-Anhängern geteilte Vorliebe für die Farbe Schwarz tragen Festivals sowie Treffpunkte für Gothic (Bars, Clubs, Internet-Communitys, etc.) meist die Bezeichnung „schwarz“ (bspw. „Schwarzes Bayern“).
Die Gothic-Szene ist ein überwiegend urbanes Phänomen und rekrutiert ihre Anhänger daher meist aus Großstädten. Besonders verbreitet ist die Szene im Ruhrgebiet, Nordbayern und den Metropolen Ostdeutschlands (Leipzig, Dresden, Berlin).
Besonders beliebt sind als Austragungsorte großer Veranstaltungen vor allem Burgen (Ad Lunam). Häufig werden je nach Ausprägung einer jeweiligen Sub-Subkultur auch mittelalterliche Märkte und Veranstaltungen mit christlichem oder vorchristlichem Bezug angeboten.
Als Goth/Grufti in München leben
Laut Szene-Mitgliedern hat die Gothic-Szene und haben insbesondere „schwarze“ Clubs mit geringen Besucherzahlen zu kämpfen, weshalb viele Clubs es sich schlicht und einfach nicht leisten können, sich ausschließlich auf die Bedürfnisse und Vorlieben eines Gothic-Publikum auszurichten.
Nichtsdestotrotz existieren in München gleich sieben rein „schwarze“ Clubs:
Nerodom
- Hansa 39
- Lostclub
- Garage Deluxe
- Loft
- Kafe Kult
- Sunny Red im Feierwerk
Genauere Angaben zu den angebotenen Events und Stil-Richtungen finden Sie hier: www.spontis.de unter den mit 8 beginnenden Postleitzahlen.
Als mit Abstand größter und beliebtester „schwarzer“ Club Münchens gilt das Nerodom, das nach eigenen Angaben der einzig verbliebene rein „schwarze“ Club Münchens ist.
Zu den regelmäßigen Veranstaltungen gehören die Mittelaltertanznacht „Dark Night“, die „Vampire Night“ und die Fetischparty „Angel in Bondage“.
Als Goth/Grufti in Berlin leben
Berlin gilt als eines der Hauptsammlungszentren der Gothic-Szene in Deutschland und weist neben anderen ostdeutschen Metropolen wie Dresden und Leipzig die größte Zahl an Anhängern auf.
Nichtsdestotrotz wird die Zahl der rein „schwarzen“ Clubs mit nur sechs angegeben.
Als Clubs mit den regelmäßigsten Veranstaltungen gelten das K17 in der Pettenkoferstraße und das Duncker in der Dunckerstraße, die teilweise einmal wöchentlich auf Gothic ausgerichtete Veranstaltungen anbieten. wobei rein „schwarze“ Events meist nur einmal monatlich oder einmal in zwei Monaten stattfinden. Bei den wöchentlichen Veranstaltungen handelt es sich um Mischereignisse, während derer oft auch New Wave und zum Teil sogar Pop-Musik gespielt wird.
„Schwarze“ Clubs in Berlin sind:
- Last Cathedral
- Subversiv e.V.
- Club Chesters
- K17
- Duncker
- Kulturfabrik